Borkum ist die westlichste und mit knapp 31 Quadratkilometer die größte der sieben bewohnten Ostfriesischen Inseln. Teile der Insel und das angrenzende Watt gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Die Hauptstadt der Insel, ebenfalls Borkum genannt, ist ein staatlich anerkanntes Nordseeheilbad und verfügt über zahlreiche Kureinrichtungen.
Wie alle anderen ostfriesischen Inseln führte Borkum bis zum Aufkommen des Badewesens im 19. Jahrhundert ein politisches und zumeist auch wirtschaftliches Schattendasein in der Grafschaft Ostfriesland, die ab 1744 zu Preußen gehörte. Eine Ausnahme bildete der Walfang auf Borkum, der der Insel im 18. Jahrhundert zu einigem Wohlstand verhalf, aber 1782 eingestellt werden musste. Die darauf folgende wirtschaftliche Depression dauerte mehrere Jahrzehnte. Erst der ab zirka 1830 einsetzende Badetourismus, der ab ungefähr 1870 größere Ausmaße annahm, hat diese Situation ins Gegenteil verkehrt. Die Insel ist seitdem nahezu vollständig vom Tourismus abhängig, der den Einwohnern ein beständiges Auskommen ermöglicht. Im Jahr 2011 kamen 249.742 Urlauber, es wurden 2.266.456 Übernachtungen gezählt.
Von 1902 bis 1996 war Borkum mit kurzen Unterbrechungen nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg Standort von Marineeinheiten, die zeitweise eine größere wirtschaftliche Bedeutung für die Insel hatten.
Eine unrühmliche Rolle spielte die Insel in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Hochburg des Bäder-Antisemitismus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Borkum
Die Ostfriesischen Inseln sind eine Gruppe deutscher Nordseeinseln. Sie liegen aufgereiht vor der niedersächsischen Festlandsküste, entlang der Ostfriesischen Halbinsel. Die Inselgruppe erstreckt sich über rund 90 Kilometer Länge von West nach Ost zwischen den Mündungen von Ems und Jade beziehungsweise der Weser und zwischen 3,5 und 10 Kilometer dem Festland vorgelagert. Zwischen den Inseln und dem Festland befinden sich ausgedehnte Wattbereiche, sie nehmen eine größere Fläche ein als die Inseln selbst. Den Inseln vorgelagert liegt das Küstenmeer. Die Inseln, das umgebende Watt sowie das Küstenmeer (Naturschutzgebiet „Küstenmeer vor den ostfriesischen Inseln“) stehen in einer engen ökologischen Beziehung. Die Inselgruppe ist Teil des größten Wattenmeeres in der Nordsee und umfasst etwa 5 Prozent des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer.
Die flächenmäßig größte ist die westlichste Insel Borkum, die weiteren bewohnten Inseln sind von West nach Ost: Juist, Norderney mit der größten Stadt auf den Inseln, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge. Ferner gibt es noch vier weitere, kleine, unbewohnte Inseln: Lütje Hörn östlich von Borkum, Memmert und die Kachelotplate südwestlich von Juist, Minsener Oog als aufgespülte Insel südöstlich von Wangerooge sowie Mellum am östlichen Rand der Inselkette, die nach der Abgrenzung durch das Bundesamt für Naturschutz nicht mehr zu den Ostfriesischen Inseln gehört, sondern zu den Watten im Elbe-Weser-Dreieck.
Die Inseln verfügen zur Seeseite hin über Sandstrände. Im Inneren bestehen sie aus Dünenbildungen verschiedenen Alters, während sie zur Festland zugewandten Seite hin in Salzwiesen zum Watt übergehen. Nach der heute favorisierten „Platen-Hypothese“ sind die heutigen Inseln einzig das Ergebnis von Meeresablagerungen durch die Kräfte von Strömungen, Seegang und Wind, sowie Sturmfluten. Dies führte nach der Antike zur Abspaltung vom Festland und Entstehung des Wattenmeeres. „Geestkerne“ wie die Nordfriesischen Inseln besitzen sie nicht (mehr). Soweit vorhanden, wurden Geestkerne nacheiszeitlich im jüngeren Atlantikum und im Subboreal (vor 2000 bis 5000 Jahren) von marinen Sedimenten überdeckt.
Durch die zwischen den Inseln liegenden Seegatten strömt das Wasser gezeitenbedingt an den Inseln vorbei auf die Watten und wieder zurück auf die See. In diesen Tiderinnen sind die Gezeitenströmungen sehr stark. Auf Grund der vorherrschenden Hauptströmung von West nach Ost nagt das Wasser an den Westseiten der Inseln, während sich am Osten Sand ablagert und die Inseln tendenziell vergrößert werden. Insgesamt führt dies zu einer Ostbewegung von durchschnittlich einigen Metern pro Jahr, wobei einige Inseln mehr wandern als andere (beispielsweise Spiekeroog kaum, Wangerooge dagegen mehr).
Memmert, Lütje Hörn, Mellum und Minsener Oog sind unbewohnt. Die letztere wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts zum Schutz der Fahrrinne der Jade nach Wilhelmshaven künstlich angelegt. Die kleine Insel Lütje Hörn nahe Borkum ist stark von der See bedroht. Die Kachelotplate zwischen Borkum und Juist ist eine Sandbank. Die Inseln Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge sind während der Ebbe per Wattwanderung vom Festland aus erreichbar. Bei Niedrigwasser fällt das Watt mit Ausnahme einiger Fahrwasser (Priele) bis zum Festland trocken.
Die Ostfriesischen Inseln sind beliebte Fremdenverkehrs- und Ausflugsziele. Traditionell wird dort hauptsächlich Fischfang betrieben. Wangerooge liegt nicht im politischen Ostfriesland, sondern im Oldenburger Friesland, wird aber geographisch zu den Ostfriesischen Inseln gezählt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ostfriesische_Inseln#Entstehung_und_Aufbau
Wir trafen Paul David Turrell in seinem Atelier und Galerie am Kamper Weg Mitte September. Der alte Resthof liegt etwas versteckt am Kamper Weg, zwischen Iggewarden und Süllwarden, und schon die Auffahrt zeigt die rege Fantasie und Kreativität des aus England stammenden Künstlers! Durch das große Stalltor gelangt man in die Galerie und schon dort entfährt uns das erste `Wow`! Hier hängen nicht nur Werke von Paul David Turrell, sondern auch die seiner Künstlerfreunde Jörg Krummland und Georg Skrypzak. Zusammen mit den Exponaten des Keramikers Jürgen Hofmann und den bearbeiteten Möbelstücken von Paul David Turrell entstand dort in diesem rustikalen Umfeld eine Ausstellung mit ganz besonderem Ambiente!
Weiter geht es durch den ehemaligen Stall, der dem Künstler als Werkstatt dient. In einem Seitentrakt versteckt zeigt uns Paul bereitwillig seine `Schätze` - alte Möbelstücke, `am liebsten aus den 50er Jahren`, die auf eine Verwandlung in Kunstobjekte warten. Einfallsreichtum und Ideen zum `Aufpeppen` der alten Möbel gibt es genug - das wird beim weiteren Rundgang durch die Räume des alten Hofes ganz offensichtlich. In der Teeküche fasziniert uns die Wandleuchte - eine Zusammenstellung verschiedener Komponenten, die man erst bei näherer Betrachtung erkennt. Das Atelier beherbergt eine Vielzahl von Pinseln, Farben, Leinwänden und Werken in der Schaffensphase und Paul beantwortet alle unsere Fragen offen und mit viel Humor. Überall finden wir weitere Arbeiten des Künstlers, die ebenso vielfältig und ideenreich sind. Seine aufgepeppten Möbel haben es uns besonders angetan - was man aus einem alten Schrank oder Truhe so alles machen kann!! Seinen fünftürigen Wandschrank finden sicher nicht nur wir so beeindruckend.
Wer sich sonst noch in der Galerie umsehen möchte, der kann sich am besten vorher telefonisch melden oder einfach auf gut Glück zum Kamper Weg fahren und schauen, ob Paul das `Galerie offen` Schild rausgehängt hat! Weitere Arbeiten des Künstlers kann man unter www.pigsty-productions.de oder auch auf seiner Facebook Seite bestaunen.
Auf jeden Fall möchte ich mich hier noch mal bei Paul für seine Führung bedanken! Wir hatten viel Spaß beim Klönen und Schauen!
Kontakt
Paul Turrell
Atelier Pig Sty Productions
Kamper Weg 2
26969 Butjadingen
Tel.: 0172/ 4 25 11 28
Langlütjen (früher: Langlütjensand)
ist der Name zweier im 19. Jahrhundert künstlich angelegter Watt-Inseln Langlütjen I und Langlütjen II in der Wesermündung. Die Inseln gehören politisch zum Bereich der niedersächsischen Stadt Nordenham an der Unterweser. Auf ihnen stehen Reste von zunächst preußischen und später kaiserlichen Marine-Forts, deren Aufgabe der Schutz der Häfen von Bremen und Bremerhaven war. 1933 war Langlütjen II für einige Zeit ein Schutzhaftlager der SA.
Langlütjen ist auch der Name eines Leuchtfeuers (Ober- und Unterfeuer als Leuchtbaken) als Seezeichen in der Wesermündung.
Lage
Die beiden Inseln mit 16.000 und 17.000 m² Fläche liegen 2 km voneinander entfernt im Wattgebiet Langlütjensand nahe der Wesermündung, das bei Niedrigwasser trocken fällt. Etwa 1 km östlich von ihnen verläuft die Fahrrinne der Weser. Erreichbar sind die Eilande bei Niedrigwasser zu Fuß durch das Watt und bei Hochwasser mit dem Boot. Nach Langlütjen I führt vom Festland ein Damm. Die Inseln liegen gegenüber der Stadt Bremerhaven. Sie befinden sich in Höhe des Nordenhamer Ortsteils Blexen im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Innerhalb des Nationalparks gehört Langlütjen I zur Schutzzone I (Ruhezone), Langlütjen II zur Schutzzone II.
Frühere militärische Bedeutung
Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts dienten die künstlich aufgeschütteten Eilande als Küstenforts zur Sicherung gegen Angriffe von See. Sie bildeten mit den nicht mehr existenten Forts Brinkamahof I und II vor Bremerhaven ein Festungsviereck. Dass zu dieser Zeit Küstenbefestigungen notwendig waren, zeigte sich bei Gründung des Norddeutschen Bundes 1867, der sich von Frankreich und Großbritannien mit seinem Außenposten Helgoland bedroht fühlte.
Bauentstehung
Die beiden Inselfestungen entstanden nach Plänen des königlichen Ingenieurkomitees Berlin. Die Bauweise lehnt sich an den belgischen Festungsbau und an französische Inselforts des 17. Jahrhundert im Stil des Militärbaumeisters Vauban an. Die Errichtung der künstlichen Inseln bereitete im 19. Jahrhundert erhebliche Schwierigkeiten. Die Baustellen mit ihrer zeitweiligen Lage im Wasser waren den Kräften der See ausgesetzt. Die Bauwerke mussten fest gegründet sein, denn sie trugen später schwere Befestigungsanlagen und Geschütze. Außerdem sollten sie feindlichem Artilleriebeschuss standhalten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Langlütjen
Foto Langlütjen I caption: Foto: Martina Nolte / Lizenz: Creative Commons CC-by-sa-3.0 de